Katharina ist ein sehr kommunikatives Mädchen und geht in die 7. Klasse. Im Unterricht redet sie allerdings mehr mit ihren Freundinnen als mit dem Lehrer. Alle Lehrer sind überzeugt, dass sie durch eine stärkere Beteiligung am Unterricht ohne Probleme ihre Noten in allen Fächern anheben könnte.
Sie hat also die Ressource der Kommunikation bisher einfach noch nicht für sich erkannt und eingesetzt. Sie kommt ins Lerncoaching, weil sie bisher zwar immer die Absicht hatte, etwas zu verändern aber noch nicht den Mut gefunden hat, es auch zu tun.
Sie erzählt mir, wie es für sie ist in die Schule zu gehen und zusammen legen wir Prioritäten fest, mit denen sie eine Veränderung beginnen möchte. Am Anfang ist es immer wichtig, mit einer Veränderung zu starten, die einfach umsetzbar ist, damit der wahrscheinliche Erfolg ermutigt, auch aufwändigere Veränderungen anzugehen. Häufiger im Unterricht melden ist ein ungenaues, schwammiges Ziel. Sie überlegt und möchte es dann mit zwei Würfeln versuchen. Falls sie mit den beiden Würfeln eine 1 und eine 6 würfelt vor der Stunde, dann will sie sich 7 mal melden. Ich sage ihr, dass es am Anfang auch völlig ausreicht, wenn sie mit einem Würfel arbeitet, aber sie bleibt dabei, sie möchte zwei Würfel nutzen.
Beim nächsten Lerncoaching 2 Wochen später, berichtet sie mir, dass sie eine Woche lang die Würfel genutzt hat und sie danach schon nicht mehr gebraucht hat. Sie hat gemerkt, dass es mehr Spaß macht im Unterricht, wenn sie sich mehr meldet und dass sie dann die Hausaufgaben leichter machen kann, weil sie aufgepasst hat, als der Lehrer alles erklärt hat.
Statt Würfel können auch Bohnen genutzt werden. 5 Bohnen wandern in der Hosentasche von rechts nach links, jedesmal eine, sobald ich mich im Unterricht gemeldet habe. So kann unkompliziert überprüft werden, ob ich mein Ziel schon erreicht habe.